Bochum. Im Maker Space des neuen Technologiezentrums Ruhr (TZR) sollen die Ideen sprudeln. Es soll ein Ort werden, an dem Gründer und Hochschulen tüfteln, erproben und gemeinsam ihre Ideen realisieren können. „Das wird unser Bienenstock“, sagt TZR-Geschäftsführer Jörg Hakenesch schmunzelnd. Das Bild ist nicht ganz abwegig – schließlich sollen die grauen Zellen der Jungen Tüftler von einer grünen Bauweise profitieren. Sichtbar ist das bereits jetzt: An der 800 Quadratmeter großen Haupteingangsfassade wachsen seit kurzem 445 Stauden und Gräser.
Aktuell noch an der Ruhr-Universität ansässig, errichtet die chip GmbH als Muttergesellschaft auf dem Gelände des Technologiequartiers ein neues Technologiezentrum – direkt im Umfeld der größten Bochumer Hochschulen. „Von der Anbindung an die Wissenschaft“, ist chip-Geschäftsführer Jörg Hakenesch überzeugt, „profitiert die gesamte Region.“ Das sechsstöckige Gebäude in Atriumbauweise mit einem Investitionsvolumen von rund 33 Millionen Euro wird Gründerinnen und Gründern wie auch kleinen und mittleren technologie-orientierten Unternehmen auf insgesamt 11.000 qm beste Voraussetzungen bieten, um ihre Geschäftsideen weiterzuentwickeln. Doch auch unter ökologischen Gesichtspunkten bietet das Gebäude einige Highlights: So wird das Gebäudedach extensiv begrünt, das Innenhofdach mit Büschen, Gräsern und kleinen Bäumen bepflanzt. Ein Highlight ist die südliche Haupteingangsfassade, die zu einer Grünfassade wird – mit ihren 800 Quadratmetern Fläche eine der größten Grünfassaden im Ruhrgebiet. 20 verschiedene Rankpflanzen geben über viele Monate ein wechselnd blühendes Bild ab. Der Nutzen ist vielfältig: Zum einen profitieren die Mieter vom grünen Ausblick, zum anderen spenden die Pflanzen Schatten und Kühle. Und für Wildbienen und Insekten bereichern sie zweifellos den Speiseplan. Darüber hinaus speichern Dach, Fassade und Grundstück Wasser, das unter anderem für die Bewässerung der Pflanzen genutzt werden soll. „Unser Wassermanagement-System ist so fortschrittlich wie die Ideen, die an diesem Ort entstehen sollen. Wetterdaten und unser Retensions-Biodiversitätsdach dosieren beispielsweise die kaskadenartige Bewässerung“, erklärt Geschäftsführer Hakenesch das System.
Nach dem aktuellen Stand soll im November mit dem Einzug begonnen werden. Der Umzug vom Gelände der Ruhr-Universität (RUB) ins neue Gebäude wird notwendig, weil die RUB die Räumlichkeiten auf ihrem Campus für eigene Zwecke benötigt. Der Neubau wird gefördert mit Mitteln aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“.